Die Anfänge
Eine Chronik über den Beginn der Volksmusik in Harthausen aufzuzeigen, fällt nicht leicht. Denn es liegen nur spärliche Aufzeichnungen vor, aus denen man das Entstehen einer Musikkapelle entnehmen könnte. Aus den Gemeindeakten ist zu ersehen, dass zunächst in den Revolutionsjahren um 1848 eine Bürgerwehr-Musik bestand. Nach Rechnungsbelegen vom 24. März 1848 musste die Gemeinde Harthausen Musketen, Pulver, Zündhütchen und 24 Schwerter anschaffen, am 17. April 1848 erhielt die Bürgerwehr von der Gemeinde eine Trommel aus Weißblech mit Bandaline und Schlegel bezahlt.
1863 bestand eine eigenständige Musikkapelle, Dirigent war damals Ulrich Pfaff. Diese Kapelle wird erstmals in einer Gemeinderechnung von 1863 erwähnt, wobei sie vier Gulden erhielt, weil sie zur Verschönerung des Festes der Brunnenweihe beitrug. Es war damals eine Wasserleitung von Benzingen nach Harthausen gebaut worden. In dieser Zeit liegt auch die erste große Auswanderungswelle von Harthausen nach Amerika.
Die Kapelle findet immer wieder in den Gemeindeakten Erwähnung. Dass diese Männer von großem Idealismus für die Musik beseelt sein mussten, ist wohl zu verstehen. Denn manche Opfer materieller und auch anderer Art mussten sie bringen, aber jedenfalls fanden sie immer wieder Ansporn und neuen Mut, wenn sie sahen, wie vielen Verzagten sie ihre Alltagssorgen vom Herzen bliesen. Es war freilich ein einfaches Musizieren und diese Musik kann mit der Leistung der heutigen Kapelle nicht verglichen werden.
Eine jüngere Generation übernahm 1872 ihr Erbe. 1894 wurde Lehrer Johann Muschal hierher versetzt, und dieser gründete eine Musik aufs Neue und übernahm auch die Dirigentenschaft. Leider verloren sie ihren Dirigenten durch dessen Versetzung nach Neufra schon nach einem Jahr wieder. Da erbarmte sich der jetzt schon 62jährige Ulrich Pfaff dieser jungen Spielerschar, schulte sie weiter und brachte sie auf ganz beachtliche Höhe.
1900 – 1940
1900 beteiligte sich die Kapelle am Musikfest in Bingen und spielte bei vier Massenchören mit. Nach diesem Fest legte Ulrich Pfaff endgültig die Leitung nieder. Die Musik bestand aber ohne eigentlichen Dirigenten weiter. Die Dirigentenfrage war in der damaligen Zeit noch schwerer zu lösen als heute.
Junge Männer griffen jetzt zu den Instrumenten. Die Gebrüder Alfons und Xaver Pfaff schulten diese acht Mann: Markus Endriß des Alban, Markus Endriß des August, Andreas Hagg, Johann Abt, Josef Weiß, Josef Nolle des Peter, Josef Nolle des Friedrich und Moritz Kromer.
Die alten Instrumente, die sie von der vorhergehenden Kapelle übernommen hatten, waren bald unbrauchbar geworden, und so standen sie vor dem großen Problem der Neuanschaffung. Die Geldentwertung und die dadurch hervorgerufene Armut waren große Hemmschuhe. Aber wozu hat man denn so viele Verwandte in Amerika? Die Bitte an diese blieb nicht ohne Erfolg, und so konnte zur Neuanschaffung der Instrumente geschritten werden.
Von 1933-1940 war die Kapelle, die jetzt von Markus Endriß dirigiert wurde, sehr stark in Anspruch genommen; denn bei allen Versammlungen und Veranstaltungen musste sie mitwirken.
Wegen Einberufung mehrerer Mitglieder zur Wehrmacht 1940 musste die Kapelle ihre Tätigkeit einstellen. Nach Beendigung des schrecklichen Krieges aber fanden sich einige frühere Musiker unter der Leitung von Markus Endriß zusammen und bauten die Musik wieder auf. Immer mehr Anhänger meldeten sich, und 1952 zählte die Kapelle 21 Mann.
Die 50er Jahre
Der rührige Dirigent Markus Endriß, der über 25 Jahre als Dirigent und Ausbilder für den Verein tätig war, hatte die fleißigen Musiker auf eine beachtliche Höhe geführt. Unter seiner Stabführung beteiligte man sich mit sehr guten Erfolgen an verschiedenen Wertungsspielen. Trotz aller wirtschaftlichen und seelischen Nöte bemühten sich die Musiker, das hohe Kulturgut der deutschen Volksmusik zu pflegen und über die trostlosen Zeitläufe hinaus zu erhalten. 1951 übernahm Andreas Hagg die Vorstandschaft, die er bis 1957 innehatte.
Das Jahr 1952 war ein ereignisreiches Jahr für die Musikkapelle. Verbunden mit dem Kreismusikfest wurde das 100-jährige Stiftungsfest in Harthausen gefeiert. Neben zahlreichen Kapellen aus der Umgebung war auch die Bürgermusik Wolfurt aus Vorarlberg angereist, um sich den Wertungsrichtern zu stellen. Beim Festbankett am Samstag sorgten die Musikkapellen aus Wolfurt, Burladingen, Gammertingen, Veringenstadt und Veringendorf, sowie der Kirchenchor und der Gesangverein für einen unterhaltsamen Abend. Den Abschluss dieses Festbankettes bildete ein großes Feuerwerk auf der Festwiese.
Am Sonntag wurde ein großer Festzug abgehalten, der vom Oberdorf bis zum Dorfpark führte. Es nahmen 30 Musikkapellen, sowie Festwagen der Musikkapelle Harthausen, des Gesangvereins, des Turnvereins, der Jägerschaft und der Veteranen teil. Bei der Festtribüne am Dorfpark wurde nach der Totenehrung ein Massenchor mit den 30 Kapellen abgehalten.
Beim Festbankett am Samstag sorgten die Musikkapellen aus Wolfurt, Burladingen, Gammertingen, Veringenstadt und Veringendorf, sowie der Kirchenchor und der Gesangverein für einen unterhaltsamen Abend. Den Abschluss dieses Festbankettes bildete ein großes Feuerwerk auf der Festwiese.
Am Sonntag wurde ein großer Festzug abgehalten, der vom Oberdorf bis zum Dorfpark führte. Es nahmen 30 Musikkapellen, sowie Festwagen der Musikkapelle Harthausen, des Gesangvereins, des Turnvereins, der Jägerschaft und der Veteranen teil. Bei der Festtribüne am Dorfpark wurde nach der Totenehrung ein Massenchor mit den 30 Kapellen abgehalten.
Den Festabschluss bildete am Montag das Kinderfest, bei dem ebenfalls ein Festzug abgehalten wurde. Neben Festreiter, Festausschuss, Festdamen, Festwagen und der Musikkapelle nahmen auch Kinder, die verschiedene Märchen darstellten, an diesem Festzug teil. Mit anschließendem Spiel und Unterhaltung auf der Festwiese ging das Fest seinem Ende entgegen.
Im selben Jahr übernahm Martin Pfaff die musikalische Führung von Markus Endriß. Unter dem noch jungen Dirigenten nahm die Musikkapelle fast jedes Jahr an Wertungs- oder Kritikspielen teil. Er verstand es, junge und unerfahrene Musikanten in der bestehenden Kapelle zu integrieren. Das Niveau der Kapelle stieg von Jahr zu Jahr, was die Erfolge bei den Wertungsspielen bewiesen.
Als Dank und Anerkennung an die Musikkapelle wurde 1953 von der Gemeinde eine Lyra gestiftet. Da die Anzahl der Musikanten stetig stieg und die finanziellen Mittel erschöpft waren, entschied man sich 1955, eine Haussammlung durchzuführen, um das Geld für eine Neubeschaffung eines Basses zu erhalten. Bei dieser Haussammlung kamen schließlich 800,- DM zusammen. Für die Beschaffung von 2 Saxophonen wurden sogar 2000,- DM aufgenommen. Bürgen für diesen Kredit waren 2 Musikanten.
Im selben Jahr zeigte sich beim Wertungsspiel in Neufra, dass sich diese Investitionen rentiert hatten. Zum ersten Mal trat die Kapelle in der Mittelstufe an und erhielt für das Stück „Das goldene Schloss“ die Punktezahl 115. Mit dieser Punktezahl war man an diesem Tag die beste Unter- und Mittelstufenkapelle. 1956 schieden verdiente Musiker aus und es begann eine Verjüngung der Kapelle.
Eine neue Ära begann 1957, als Ernst Nawottnig den Vorsitz bei der Musikkapelle übernahm. 24 Jahre lang lenkte er die Geschicke der Kapelle und führte den Verein durch gute und schlechte Zeiten. Zum ersten Mal in der Geschichte wurde in diesem Jahr mit Franz Stauß ein Harthauser Musikant als Delegierter des Blasmusikverbandes zur Bundeshauptversammlung nach Bruchsal gewählt. 1959 ging mit der Einweihung des Schulhauses ein lang gehegter Wunsch der Harthauser Bürger in Erfüllung. Unter der Teilnahme aller Vereine wurde dieser Tag gebührend gefeiert. Jahrelang führte die Musikkapelle Theateraufführungen durch. Doch „weil sich die bisherigen Theaterspieler hartnäckig weigerten, ihre Rollen anzunehmen, muss die Weihnachtsfeier in Form einer Theateraufführung leider entfallen“, so der Originaleintrag in das Schriftbuch. Im Dezember 1959 endete damit eine jahrelange Tradition.
Die 60er Jahre
Wie jedes Jahr wurde auch 1960 das Fronleichnamsfest wie gewohnt durchgeführt: um 4.00 Uhr spielte man die Tagwacht und die Kirchenprozession wurde musikalisch mitgestaltet. Den Abschluss bildete ein kleines Konzert vor der Bäckerei Sauter und am Park. Die Leistung war wohl außerordentlich gut, was die Liste der Spenden beim anschließenden Frühschoppen beweist: Pfarrer Grom DM 20.-, Bürgermeister Xaver Blau: je 2 Flaschen Bier, Moritz Kromer zum Adler: je1 Flasche Bier, Bäckermeister Josef Sauter: je 1 Zigarre, Gasthof Hirsch: „einige Liter Bier“.
In den folgenden Jahren baute der Dirigent Martin Pfaff die Jugendausbildung aus und zog so kontinuierlich Nachwuchs für die Musikkapelle her. So konnte eine stattliche Zahl von Jugendlichen bei der 1. Jugendfreizeit auf Schloss Wildenstein, die von Bezirksjugendleiter Stockmaier organisiert wurde, teilnehmen. Aus dem klein geplanten Gartenfest im Jahre1965 wurde ein 3-tägiges Freundschaftstreffen der Musik- und Gesangsvereine mit Festzelt. Neben den örtlichen Vereinen nahmen auch Musik und Gesangsvereine aus der ganzen Umgebung teil. Höhepunkt war der Bunte Abend am Sonntag, bei dem verschiedene Künstler aus Rundfunk und Fernsehen das Programm gestalteten. So konnte unter anderem der bekannte Künstler Will Bendow verpflichtet werden. Abschließend spielten die Hochsträßmusikanten zum Tanz auf.
Abgerundet wurde das Fest durch das Kinderfest, bei dem wie beim 100-jährigen Stiftungsfest ein Festzug durchgeführt wurde. Da immer mehr Jugendliche sich dem Verein anschlossen, konnten nicht mehr alle Musikanten mit Uniformen ausgestattet werden. Deshalb entschloss man sich 1966 zum Erwerb einer neuen Uniform. Die Verantwortlichen im Musikverein, Vorstand Ernst Nawottnig und Dirigent Martin Pfaff stellten die Jugendarbeit mehr als bisher in den Vordergrund. 1967 fand man mit Markus Endriß einen Ausbilder, der bis jetzt seine Kenntnisse an die Jugendlichen weitergibt. Martin Pfaff und Markus Endriß bildeten zusammen die Jungmusikanten aus. Dass diese Ausbildung Früchte trug, hat der erste Auftritt der Jugendkapelle beim Bezirksjugendtag in Boll bewiesen. 1970 legten 20 Jungen und Mädchen die Leistungsprüfung ab.
Die 70er Jahre
Im gleichen Jahr beschloss man bei der alljährlichen Generalversammlung die Gründung eines eingetragenen Musikvereins, die dann am 28. November 1970 erfolgte. Mit der Einweihung der Mehrzweckhalle am 18. September 1971 ging ein langersehnter Wunsch der Harthauser Bürger in Erfüllung, der natürlich mit einem gebührenden Festakt gewürdigt wurde. Mit Musikdirektor Kurt Reimann aus Bitz wurde 1972 ein weiterer kompetenter Musiker für die Jugendausbildung gewonnen, der über viele Jahre die Jugendausbildung und die Leitung der Jugendkapelle übernahm. Zeitweise waren unter seiner Leitung mehr als 60 Jugendliche in der Ausbildung.
Die Neuordnung des Bezirkes 1974 warf für den Musikverein Harthausen verschiedene Probleme auf. Mit einer stattlichen Zahl von Jugendlichen eröffnete am 11. Mai 1974 die Jugendkapelle ein Gemeinschaftskonzert mit den Kapellen aus Straßberg und Harthausen. Am 29. Dezember 1974 fand in der Mehrzweckhalle Harthausen eine große Gemeindefeier statt. Anlässlich der Herausgabe des Heimatbuches und der am 1. Januar endenden Selbstständigkeit der Gemeinde Harthausen beteiligten sich die Jugendkapelle unter der Leitung von Musikdirektor Kurt Reimann und der Musikverein Harthausen unter der Leitung von Martin Pfaff am Programm. Hierbei wurde ein ansprechendes und abwechslungsreiches Programmgeboten, das der Bedeutung dieser historischen Feier gerecht wurde.
1976 fanden in Winterlingen die ersten Volksmusikertage statt. Höhepunkt dieses Festes war das Festbankett mit anschließendem Gesamtauftritt der Musikvereine aus Winterlingen, Straßberg, Benzingen und Harthausen. Im Sommer 1976 führte der Musikverein das erste Ferienlager durch. An diesem Ferienlager in Noer an der Ostsee, das von der Kreisjugendpflege organisiert wurde, konnten aufgrund der Bemühungen des Dirigenten Martin Pfaff auch die Jungmusikanten des Vereins teilnehmen. Neben Baden stand natürlich auch das Musizieren im Vordergrund. So wurden 2 Konzerte vor dem Schloss Noer und ein Konzert auf dem Zeltplatz abgehalten.
Mit dem ersten Frühjahrskonzert in der Mehrzweckhalle begann 1977 der Musikverein eine Tradition, die bis heute noch Bestand hat. Bei diesem Konzert wurden erstmals die Jungmusiker, die Musikdirektor Kurt Reimann ausgebildet hatte, im großen Orchester integriert. Dirigent Martin Pfaff war erfreut, dass die Eingliederung der Jungmusikanten in die Kapelle so reibungslos verlief und dass sich Jung und Alt wirkungsvoll ergänzten. Überraschend kam am 26. März 1977 für alle die kurzfristige Kündigung von Musikdirektor Kurt Reimann. Berufliche Gründe haben ihn zu diesem Schritt gezwungen. Die Musikkapelle bedauerte diesen Verlust sehr, hatte es doch Musikdirektor Kurt Reimann verstanden, eine leistungsstarke Jugendgruppe auszubilden. Zu diesem Zeitpunkt waren 48 Jungmusiker in der Ausbildung, davon waren 24 Jungmusiker in der Musikkapelle. Das Ausscheiden von Musikdirektor Kurt Reimann konnte durch Markus Endriß, der sich jetzt noch mehr um die Ausbildung kümmerte, und durch Oberlehrer Sigmund Traub, der an der Grundschule eine Blockflötengruppe ausbildete, aufgefangen werden.
Die 80er Jahre
Nach einjähriger Bauzeit konnte der Musikverein am 11. November 1980 seinen neuen Proberaum in der Mehrzweckhalle beziehen. Mit Wolfgang Nawottnig, der 1980 die Jugendkapelle übernahm, konnte ein weiterer kompetenter Jugendausbilder gewonnen werden. Unter seiner Leitung wurde die Musikausbildung nicht nur in der Praxis, sondern auch in der Musiktheorie optimiert. Er war als Ausbilder und Jugenddirigent an den Erfolgen der Jugendkapelle maßgeblich beteiligt. Kontinuierlich steigerte er das musikalische Niveau. Bei den Kritikspielen konnte man immer sehr gute Erfolge feiern. So erreichte man beim Jugendkritikspiel 1986 in Hechingen in der Stufe Schwer die Note Sehr Gut.
Mit dem Ausscheiden von Ernst Nawottnig als Vorsitzenden ging 1981 eine Ära zu Ende, die sich wahrscheinlich nicht mehr wiederholen lässt. In seinen 24 Jahren als 1. Vorsitzender und nochmals 6 weiteren Jahren als 2. Vorsitzender war er stets mit Herz und Seele für den Musikverein da.
Mit Lambert Pfaff fand man einen würdigen Nachfolger, der dieses Amt als Vorsitzender bis 1989 innehatte. Er und Wolfgang Nawottnig verstanden es in den folgenden Jahren, immer mehr Kinder und Jugendliche für die Volksmusik zu begeistern. So führte der Jugendleiter und Jugenddirigent Wolfgang Nawottnig zusammen mit dem Vorstand Lambert Pfaff verschiedene Jugendfreizeiten in Mühlwald / Südtirol durch. Neben Wandern stand natürlich die Probenarbeit im Vordergrund. Die intensive Probenarbeit konnte die Jugendkapelle bei ihren öffentlichen Auftritten unter Beweis stellen.
Ein erfahrener und zuverlässiger Dirigent, ein treuer Kamerad und Freund ist am 23. Dezember 1986 dem Musikverein Harthausen durch den Tod von Martin Pfaff verloren gegangen. Nicht aber Dankbarkeit und Erinnerungen an diesen vorbildlichen Musikkameraden werden verloren gehen. Durch die unermüdliche und aufopferungsvolle Arbeit von Martin Pfaff wurde der Musikverein Harthausen nach dem Krieg wieder aufgebaut. Sein musikalisches Können und das pädagogische Geschick waren ausschlaggebend für den hervorragenden Klangkörper und die große Anzahl von Musikern im Verein. Ohne seinen Idealismus und Einsatz wäre es kaum möglich gewesen, einen so modernen und leistungsfähigen Verein aufzubauen.
In Wolfgang Nawottnig fand man einen würdigen Nachfolger als Dirigent der aktiven Kapelle. Für die nächsten 2 Jahre war er der musikalische Leiter des Musikvereins und der Jugendkapelle, zusätzlich bildete er noch Jungmusikanten am Instrument aus.
Unter dem Jugendleiter Achim Dorn, der dieses Amt 8 Jahre lang versah, wurden verschiedene Jugendfreizeiten im Allgäu und in Kitzbühel durchgeführt. 1988 gab Wolfgang Nawottnig den Dirigentenstab der Jugendkapelle an Udo Pawtowski ab, der dieses Amt ein Jahr mit sehr guter Arbeit versah. Unter seiner Stabführung konnten wieder Jugendliche an den Musikverein herangeführt werden.
Der Musikverein war vom 3. – 6. Juni 1988 Ausrichter der 8.Volksmusiktage, die verbunden waren mit der 125-Jahr Feier. Die Festtage begannen am Freitag mit einem bunten Dorfabend im geschmückten Festzelt, bei dem sich alle örtlichen Vereine mit einem Beitrag beteiligten. Als den absoluten Höhepunkt kann sicher das Festkonzert am Samstagabend bezeichnet werden. Die Musikkapellen von Straßberg, Winterlingen, Benzingen und Harthausen zeigten ihr ganzes Können und hinterließen beim zahlreichen Publikum eine bleibende Erinnerung. Mit einem schönen Kinderfest ging dieses Fest zu Ende.
Manfred Oswald übernahm im November 1988 das Amt des Jugenddirigenten. Acht Jahre war er für die musikalischen Geschicke der Jugendkapelle verantwortlich. Immer wieder musste er junge Musiker in die Jugendkapelle neu integrieren, andere junge Musiker wechselten zur aktiven Kapelle. Trotz allem schaffte er es immer wieder, die Jungmusikanten für neue musikalische Ziele zu motivieren. Unter seiner Stabführung beteiligte man sich an drei Wertungsspielen. 1989 gab Lambert Pfaff sein Amt als Vorsitzender des Musikvereins ab. An seine Stelle trat Markus Endriß, der schon jahrelang seine Freizeit als Jugendausbilder und Ausschussmitglied geopfert hatte.
Der Musikverein Harthausen beteiligte sich vom 13. bis zum 15. Mai 1989 am 1. Deutschen Bundesmusikfest in Trier. Mit dem Selbstwahlstück „Teamwork“ von Manfred Schneider und dem Pflichtstück „Perlenkette deutscher Volkslieder“ errang der Musikverein unter der Leitung von Wolfgang Nawottnig in der Oberstufe einen 1. Rang. Zufrieden über dieses Ergebnis wurde im Festzelt so richtig ausgiebig gefeiert. Den Abschluss des Bundesmusikfestes bildete der Massenchor mit ca. 20.000 Musikern im Trierer Moselstadion.
Die 90er Jahre bis heute
Auf eine große Konzertreise in die USA begab sich der Musikverein vom 16. bis 27. September 1992. Nach monatelanger Vorbereitungszeit trat man mit 78 Personen die Reise über den großen Teich an. Die Höhepunkte waren: Teilnahme an der Steubenparade in New York, der Besuch des Musik-Garten-Chors in Lakewood, das Konzert vor dem Taj Mahal in Atlantic City, das Konzert an der Rockefeller Plaza in New York, der Besuch des World Trade Center und das Platzkonzert vor dem Capitol in Washington. Die 40 Musikanten präsentierten in den USA deutsche Volksmusik und erhielten durch viel Beifall eine Bestätigung ihres musikalischen Könnens.
Mit der Beteiligung am 2. Deutschen Blasmusikfest in Münster stand am Pfingstmontag 1995 für den Musikverein ein weiterer musikalischer Höhepunkt auf dem Programm. Mit dem Pflichtstück „Der Traum des Oenghus“ von Rolf Rudin und dem Selbstwahlstück „Four Contrasts for Wind“ erhielt der Musikverein unter der Leitung von Wolfgang Nawottnig in der Oberstufe die Note „Ausgezeichnet“. Bei der Dirigentenbesprechung beglückwünschte der Komponist Rolf Rudin den Dirigenten für die überzeugende Aufführung seiner Komposition. Dieser Vortrag werde seiner Vorstellung über die Aufführung seiner Komposition voll gerecht.
Aus gesundheitlichen Gründen schied 1996 der Jugenddirigent Manfred Oswald aus. Er hatte es immer wieder verstanden, junge Musiker in die Jugendkapelle zu integrieren und einen wohlklingenden Klangkörper zu schaffen. Wolfgang Nawottnig übernahm nun wieder die Leitung der Jugendkapelle.
Am 18. Dezember 1999 veranstaltete der Musikverein ein Kirchenkonzert zugunsten des Martin-Pfaff-Gedächtniswerks. Wolfgang Nawottnig beendete mit diesem Konzert seine Laufbahn als Dirigent des Musikvereins Harthausen. 13 Jahre lang war er für die musikalische Ausbildung zuerst als Ausbilder und als Jugendleiter, zuletzt als Dirigent zuständig. Unter seiner Stabführung erlangte der Musikverein große Erfolge. Er war maßgeblich an der guten musikalischen Weiterentwicklung des Musikvereins beteiligt. Der Musikverein verlor einen Dirigenten, der es immer wieder verstand, die Musikanten auf das Höchste zu motivieren. In all seinen Jahren, in denen er für den Musikverein tätig war, opferte er unzählige Stunden.
Mit Lothar Pawtowski als Dirigent des Musikvereins und mit Uwe Wagner als Jugenddirigent konnten zwei Musiker gewonnen werden, die dem Musikverein bis heute noch zur Verfügung stehen.
Sein Amt als 1. Vorsitzender gab Markus Endriß im März 2001 ab. 12 Jahre lang stand er als Organisator, EDV-Spezialist und als Ausbilder an der Spitze des Musikvereins. Sein größtes Anliegen war eine gute Jugendausbildung, die er während seiner Vorstandszeit nie aus den Augen verlor. Um sich noch mehr um die Ausbildung kümmern zu können, gab er sein Amt an Kathrine Koch ab.
Am 2. Juni 2001 beteiligte sich der Musikverein unter der Leitung von Lothar Pawtowski beim 3. Bundesmusikfest in Friedrichshafen. Der Musikverein Harthausen spielte in der Mittelstufe auf. Mit dem Pflichtstück „Kleine Ungarische Rhapsodie“ und dem Selbstwahlstück „Festa Paesana“ stellte man sich der Jury, die die gute Leistung mit der Note Sehr gut belohnte. Mit übergroßer Freude feierten die Musikanten in der Messehalle ihren Erfolg. Vom 12. bis 14. Oktober 2001 führte der Musikverein eine Jugendfreizeit auf Golm durch, die in hervorragender Weise vom Jugendleiter Holger Lorrain organisiert wurde. Das Wochenende war ein voller Erfolg. Mit viel Engagement probte die Jugendkapelle unter der Leitung von Jochen Rieber ihre Stücke.